SG GWR/TuS Osdorf 3 – SV Eidelstedt 3 8:8

Geschrieben von Christian Will

3. Herren

Ich muss gestehen, als bekennender Bayern-Fan sind mir die Eidelstedter irgendwie sympatisch. Nicht weil die auch nur im Entferntesten Ähnlichkeit mit den Schönlingen Schweini, Lahmi, Gomez, Neuer, Dante, … und wie sie alle heißen, hätten. Nein, es ist ihr offenes Bekenntnis zum Saisonziel Staffelmeister zu werden. Das finde ich gut!
Wir posaunen unser Saisonziel (Staffelmeister) natürlich nicht so hinaus. Trotzdem wollten wir natürlich die Eidelstedter unbedingt schlagen, zumal wir ja zum ersten Mal in dieser Saison in stärkster Besetzung antreten konnten.
Auf dem Papier war es das absolute Spitzenspiel, erster gegen zweiter, null Minuspunkte gegen 1 Minuspunkt.
Und an der Platte? Da war es noch viel spitzer und bei allem Kampf, Ehrgeiz und Verbissenheit, immer sportlich fair! Das ist umso bemerkenswerter, da der Lautstärkenpegel durch das gleichzeitig stattfindende Jugendtraining doch erheblich war. Aber es war Samstag, Jugendtrainingtag, und wir waren zu Gast, also hatten wir und unsere Gäste uns damit zu arangieren, was auch problemlos geschah.
Gegen Wilhelmsburg noch unsere Stärke, gegen Eidelstedt fast unser Genickbruch, die Doppel:
Enttäuschend: Michael und Mark. Nicht wirklich schlecht gespielt, aber letzlich in beiden Doppeln gegen jeweils zwei gute Angreifer nicht mit wirklich vielen Chancen.
Chancenlos: Werner und ich. Auch wenn die Sätze knapp ausfielen, so hatte ich doch nie das Gefühl, dass wir dem Druck unserer Gegner zu irgendeinem Zeitpunkt wirklich etwas entgegensetzen konnten.
Beeindruckend: Andreas und Markus. Da haben sich anscheinend zwei gefunden! Wie die das Doppel 1 auseinander genommen haben, mit Auge, viel Gefühl und hin und wieder einer Vorhand-Granate von Markus, das war schon bemerkenswert.
Das obere Paarkreuz lief dann anfangs auch überhaupt nicht gut für uns. Andreas Gegner spielte groß auf. Nahezu fehlerfrei schoss und zog die Eidelstedter Nummer 1 auf alles was sich bewegte, da war nicht viel drin. Bei Michael sah es schon ganz anders aus: 2:0 Führung, dann 2:2, dann 8:2 im 5. Satz für Michael und am Ende trotzdem verloren.
1:4, das sah nicht gut aus …
Zu Marks Spiel kann ich leider nichts sagen, außer dass er glatt gewann, denn ich spielte gleichzeitig ab dem zweiten Satz meinem Gegner stur immer auf auf seine Vorhand und das mit stetigem Erfolg.
3:4, wir leben!
Werner, mit sich selbst äußerst unzufrieden, dabei allerdings einer Selbsttäuschung unterliegend. Werner hat stark gespielt! Die Eidelstedte Nummer 6 hatte uns ja schon im Doppel fast alleine weggehauen und war im drauffolgenden Einzel dann kein Stück schwächer.
Schwäche, das scheint ein Begriff zu sein, den Markus an diesem Tag weit hinter sich gelassen hat. Der spielt in Ecken des Tisches, von denen wusstet Ihr bisher gar nicht, dass es diese überhaupt gibt! Wenn jetzt noch sein Vorhand-Topspin etwas sicherer kommt, dann heißt es „warm anziehen“, für seine Gegner sowieso, aber auch für einige, die noch über ihn spielen.
4:5, alles unverändert.
Was zeichnet gute Spieler aus? Richtig, wenns drauf ankommt, dann kann man sich auf sie verlassen! Michael gewann, nach viel hin und her, im 5. Satz letztlich deutlich. Andreas dagegen vernaschte seinen Gegner, als wäre der eine Tüte Haribo. Keine Ahnung wie Andreas die Bälle alle noch geblockt und gezogen hat und dabei dann noch so souverän verteilte. Aber er hat es getan, und wie! Für mich der sicherste Punkt des Spiels.
6:5, die Wende!
Na ja, fast die Wende. Ich habe leider nicht so gut gespielt, wie ich es von mir erwartet hatte.Bei Mark dagegen, da gehen mir so langsam die Superlative aus! Sein 2. Einzel war ganz klar der Höhepunkt des Abends: Mit der Sicherheit von Wolfgang Fründt, den Schnittwechseln von Matthias Mahnke, den Reflexen von Timo Boll-Gerdes, der gnadenlosen Power von Matthias Geng und Nerven wie Drahtseile (sorry, da fehlt mir jetzt ein vergleichbarer Spieler aus der Ersten 😉 bot Mark ein Spiel, das eher an ein Spektakel erinnerte. Keine Ahnung wie Mark zwei Matchbälle im 5. Satz abwehrte, die eigentlich schon hoffnungslos verloren waren. ‚Topspin‘ mit langer Noppe gibt’s eigentlich nicht, zumindest nicht, bis Mark ihn erfand, wie gesagt, in der Verlängerung des 5. Satzes… Mein ganzen Respekt auch der Eidelstedter Nummer 4, denn der spielte nicht minder schlecht. So kam es auch, dass beide Mannschaften beiden Spielern am Ende Applaus spendierten für dieses tolle Spiel!!
7:6, gleich haben wir einen Punkt …
Wer sich noch erinnert wie Markus heute drauf war, der ahnt schoin, dass sein Gegner nicht viel zu lachen hatte. Werner spielte wieder unverändert sehr gut, aber sein Gegner war leider wieder noch etwas besser, vor allem im 5. Satz, da drehte er richtig auf.
8:7, Ein Punkt haben wir, Schlussdoppel.
Dazu gibt es nicht viel zu sagen. Ziemlich chancenlos für uns ging das Spiel aus.
Am Ende ein gerechtes Ergebnis für ein tolles Spiel. So könnte Tischtennis immer sein!
Vielleicht ist es das ja auch bald wieder für uns, denn gerade hat St. Pauli, die große Unbekannte in unserer Staffel, nur 7:9 gegen die Eidelstedter (in Bestbesetzung) verloren.
Vielen Dank auch an unsere Fans Andreas und Martin, die uns beide bis zum Schluss mit Rat und Tat unterstützten.

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