Die glorreiche Vierte – eine Saisonbilanz

Geschrieben von Wolfgang Helm
Mehrfach lehnten Gegner unsere Verlegungswünsche ab. „Ihr habt doch so starken Ersatz“, lautete stets die Begründung. Genau so war es. Deshalb gilt meine Anerkennung zunächst Siedel und Jan aus der Fünften, die uns geholfen haben, wo sie nur konnten. Wir alle wissen, dass beide auch ohne weiteres Stammspieler der Vierten sein könnten. Meine Rechnung ergibt, dass ihr Mitwirken uns fünf Punkte extra eingebracht hat. Unvergessen ist ihre 4:0-Bilanz im Spiel beim HEBC III, zu einem Zeitpunkt, als die Eimsbütteler noch nach dem Aufstieg schielten. Zudem unterstützten uns Doreen, Jens und Oliver auf dem Weg zum letztlich souveränen Kreisliga-Titel (Staffel 3). Herzlichen Dank dafür.

Wieso gerieten wir, immerhin zu Acht gemeldet, überhaupt in die Not, uns ständig um Ersatz bemühen zu müssen? Andreas fiel fast die gesamte Saison wegen einer Fußverletzung aus, Uwe hatte vier Spiele der Hinrunde „Rücken“, dann erwischte es Torsten (Knie-OP), Jannik bekam eine Armzerrung, Marcus musste bisweilen aus beruflichen Gründen passen. Plötzlich stand auch Lu wegen einer beruflichen Veränderung nicht mehr zur Verfügung. So gesehen war es nicht selbstverständlich, dass wir unser Saisonziel, die Rückkehr in die 2. Bezirksliga, verwirklichen konnten.
Alle trugen bei zu diesen schönen Momenten in beiden Partien gegen den HEBC III, beim Eimsbütteler TV VI, beim TTC Protesia III, die vier Schlüsselspiele. Nach anfänglicher Nonchalance erwachten der Kampfgeist und die Gier auf den Titel. Unvergessen eine Szene auswärts in Ottensen: Uwe pfeffert die Kugel wegen eines „Kommentars“ der eigenen Leute knapp an den Köpfen der Teamgefährten vorbei an die Wand. Emotion, mit freundlichen Grüßen aus dem piekfeinen Rissen. So explosiv agierte der Jaguar dann auch am Tisch, immer hungrig auf Beute und den nächsten Punkt, ein echter Anführer. Den größten Panthersprung nach vorn machte aber Burt Reynolds, zusammen mit Jaguar das stärkste obere Paarkreuz der Staffel. Den Vorsprung durch Technik und Dynamik erarbeitete sich Burt mit Trainingsfleiß wie kein Zweiter. Nicht zufällig spielte er auch als Ersatz in der Dritten und Zweiten erfolgreich.
Bei so viel Format an den Positionen eins und zwei kann dem Oberschüler allenfalls das drittbeste Zeugnis ausgestellt werden. Trotz tiefer Abneigung, sich mal zusammenzureißen, besiegte er auch Gegner, die ihm nicht liegen. Am Ende überwogen die erfreulichen Eindrücke bei weitem. Es könnte spannend sein, ihn in den nächsten Jahren reifen zu sehen. Eine positive Entwicklung nahm auch der Grinser, der uns mit seiner Sicherheit in heiklen Situationen oft ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Im Doppel passt er zu Burt wie Glutamat zur chinesischen Küche. Den schießwütigen van Burg musste man in der Hinrunde auffordern, die Gegner zu schonen. Die Mitte war dann nicht mehr sein Reich. Pizza-Becker wirkte zu Recht nicht immer mit sich zufrieden, aber er bringt alles mit, eine Klasse höher gute Resultate zu liefern – wenn er in den Rhythmus kommt. Holzbein erfüllte sein unter Tränen geleistetes Versprechen, mal ausnahmsweise nichts kaputt zu machen – drittbester Bilanzspieler „unten“. Alle pusteten dann durch, als sich zum Schluss die Lunge gesund zurückmeldeteund zügig an frühere Leistungsstärke anknüpfte. Insgesamt hatten wir keinen Ausfall, sondern nur Gewinner im Team.
So genießen wir noch ein paar Tage eine intensive Saison, die hoffentlich nachhallt, wenn wir eine Etage höher wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

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