Wedeler TSV IV – SG GWR/Osdorf IV 8:8
Geschrieben von Wolfgang Helm
„Oh what a night“, irgendwie musste ich spontan an diese Schmonzette von Haumichtot (70iger?, 80iger?) denken. Wir mit unseren riesengroßen Hemdkragen (natürlich C&A) lungerten im Trinity rum und bestaunten die eng aneinander geschmiegten, perfekt gestylten Pärchen auf der Tanzfläche, von denen man statistisch gesehen annehmen darf, dass sie heute immer noch ums Sorgerecht ihrer spontanen Erzeugnisse streiten.
In Wedel wars andersrum: “Oh what a fight.” Rosenkrieg zwischen Herrn Lozek und El Presidente. Christian ist gegen Popall auf der Verliererstraße, fordert Lozeks Ablösung als Schiedsrichter: „Du sollst zählen, nicht coachen.“ Ein Wedeler Ersatzspieler drängt Lozek gegen dessen Willen vom Stuhl. Der ist fix geladen, „immer dasselbe mit dem (Christian).“ Aggression pur, die gesamte Halle hört zu. Oh what a fight. 8:8, leistungsgerechtes Unentschieden, das Spiel ist vorbei, wir klatschen uns alle ab. Auch Michael L. und Christian W. . Bitte, unter wahren Sportlern siegt letztlich immer der Respekt. Aber an den Platten haben wir nicht gesiegt, das war bitter. 6:2-Führung vergeigt, Philly-Sound ade, im Hintergrund schrammeln Rammstein: „Abstieg, das war der Abstieg.“
Noch nicht, noch nicht. Als sehr begeisterter Zuschauer und Zuhörer erlaube ich mir die Feststellung: „Unsere Truppe lebt.“ Frank gewinnt „oben“ immer mehr an Zutrauen und hat mit Torsten ein Doppel gespielt, das schlichtweg überzeugte. Andreas bleibt das unbekannte Wesen, das macht ihn positiv wie negativ unberechenbar. Uwe (erste Niederlage gegen „Kampfsau“ Michael L.) und Christian darf man in der Mitte weiterhin vertrauen. „Ersatz“ Peter Sietas wurde für zwei gewonnene Einzel zu Recht in der Kabine vom gesamten Team beklatscht. Über seine innere Gelassenheit muss man sich wundern, nachdem er das Doppel zu Beginn mit drei Fehlaufschlägen im fünften Durchgang fies geprägt hatte. Torsten beobachtete das Ganze nur noch mit versteinerter Miene. Erst im Doppel der „Killer“, dann im Einzel der Horror – 0:2. Torsten, na und, das biegst du gegen Niendorf III – nächstes Abstiegsendspiel – wieder gerade. Oder irgendeinem anderen Spiel. Dann holst du für uns wieder die Kohlen aus dem Feuer, wie schon so oft bisher.
Oh what a fight – bis zum letzten Spieltag.